Wenn du dein Pferd auch im Wintertraining möglichst gesund und leistungsfähig halten möchtest, kann eine Pferdeschur dabei helfen. Was du beachten musst und wie du zu dem optimalen Ergebnis kommst, erfährst du hier (Lesezeit etwa x Minuten).
Soll ich mein Pferd scheren – ja oder nein?
Diese Frage stellen sich viele Reiter oder Fahrer, die auch in der kälteren Jahreszeit mit ihrem Pferd arbeiten. Wir haben für dich eine kurze Checkliste zur Beantwortung dieser Frage erstellt. Kannst du eine oder mehrere dieser Fragen mit „Ja“ beantworten, so macht es vermutlich Sinn, dein Pferd in der kalten Jahreszeit zu scheren…
- Fängt dein Pferd bei der Arbeit schnell das Schwitzen an?
- Dauert es sehr lange (mehr als 20 Minuten), bis es wieder trocken ist?
- Hast du die Zeit, um dein Pferd nach dem Training jedes Mal ausreichend lange trocken zu reiten (ein nasses Pferd wird vermutlich krank werden)?
- Ist dein Pferd bei Belastung schnell müde oder träge?
- Schwitzt dein Pferd auch, wenn es nicht belastet wird (z.B. im Stall oder auf der Koppel)?
- Gibt es gesundheitliche Probleme (z.B. Cushing Pferd), die den Fellwechsel im Winter und Frühjahr für dein Pferd erschweren?
- Ist dein Pferd schon sehr alt und hat daher ggf. Probleme mit seinem Fell (zu viel oder zu wenig)?
Vorteile des Scherens
- Die Wärmeabgabe im Training wird gefördert, das Pferd trocknet und erholt sich nach dem Reiten deutlich schneller
- Risikoreduktion vor Krankheiten durch ein nasses Haarkleid nach der Anstrengung
- Vorbereitungs-/Putzzeit vor dem Reiten kann reduziert werden, da dein Pferd durch das Eindecken nicht so dreckig und durch die Schur schneller sauber wird
- Leichteres Arbeiten für dein Pferd => dein Pferd ist leistungsbereiter
Nachteile des Scherens
- Natürlicher Schutz geht verloren, damit friert dein Pferd deutlich schneller (insb. wenn es nicht im Stall steht)
- Konstantes, an die Temperatur angepasstes Eindecken ist ein Muss (Mehraufwand)
- Dein Pferd könnte beim Reiten temperamentvoller sein (da es sich schneller bewegen möchte, um nicht zu frieren)
- Pilzinfektionen oder Scheuerstellen entstehen schneller
- Ggf. Verletzungsgefahr durch die Pferdedecken
Das Scheren hat Auswirkungen auf die komplette Thermoregulation deines Pferdes
Deinem geschorenen Pferd fehlt die isolierende Luftschicht im Fell, die es warm hält. Das funktioniert folgendermaßen: Die Haut reagiert auf kalte Temperaturen und stellt die Haare auf (Piloerektion), wodurch ein wärmendes Luftpolster entsteht. Die angenehmste Temperatur für Pferde liegt zwischen 5 bis 15 Grad. Das ist in etwa 10 bis 15 Grad kälter als die Komforttemperatur des Menschen. Geht die Temperatur darunter und gibt es das natürlich gewachsene Fell in dem Sinne so nicht mehr, kann keine Wärmeregulation erfolgen – dein Pferd friert dann bzw. braucht eine Decke.
Wann friert dein Pferd?
Bei einem Fohlen liegt die Mindesttemperatur, die es haben sollte, bei ca. 0 Grad. Auch für alte Pferde sollte es im Idealfall nicht kälter sein. Für alle anderen Pferde hängt das Kälteempfinden von folgenden Einflussfaktoren ab:
- Alter,
- „Morphologie“ (also die Struktur und Form deines Pferdes – denn Fett ist ein sehr wirkungsvolles Isoliermittel),
- Länge und Dichte des Fells,
- Anpassungszeit, die dein Pferd an die kalten Temperaturen hat (je länger, desto besser),
- dem zur Verfügung stehenden Futter (dein Pferd erhält einen Großteil seiner Energie aus der Nahrungsaufnahme) und
- dem Gesundheitszustand deines Pferdes.
Anpassungsmechanismen an die Kälte
Hier unterscheidet man in schnelle/akute und langsame Anpassungsmechanismen.
Schnelle Anpassungsmechanismen
- Zittern: Durch das Zusammenziehen von Muskeln entsteht Energie und somit Wärme
- Piloerektion: Durch das Zusammenkräuseln des Fells entsteht eine Wärme erzeugende Luftschicht (s.o.)
- Vasokonstriktion: Durch das Zusammenziehen der Blutgefäße wird das Blut vermehrt zu den Hauptorganen geleitet und die Temperatur in den Gliedmaßen gesenkt
Langsame Anpassungsmechanismen
- Für einen Temperaturfall von ca. 15 Grad braucht ein Pferd in etwa 10-20 Tage, um sich daran zu gewöhnen. Daher solltest du dein Pferd bei hohen plötzlichen Temperaturwechseln oder eben gleich nach dem Scheren eine Decke überlegen.
Frühzeitiges Eindecken kann das Scheren überflüssig machen
Fängst du schon im Spätsommer an dein Pferd nachts und an kälteren Tagen mit einer leichten Decke einzudecken, so schiebt es nicht so viel Winterfell. Besonders bei empfindlicheren Pferden kann das durchaus sinnvoll sein und funktioniert i.d.R. gut.
Robustrassen werden jedoch trotzdem sehr viel Fell produzieren, da die Entwicklung des Winterfells hier vorwiegend vom Lichteinfall, nicht von der Temperatur abhängt.
Wann das Pferd scheren?
Mit dem Scheren kannst du bereits im Herbst, nach den ersten kälteren Tagen (meist Anfang Oktober) beginnen. Das Winterfell wird jedoch mit den sinkenden Temperaturen weiter wachsen, weshalb dann ein schnelles Nachscheren unumgänglich wird. Deshalb ist es auch in Ordnung anfangs etwas zu warten, bis sich das Winterfell schon leicht ausgebildet hat (ca. Anfang November).
Eine Pferdeschur hält bei späterem Scheren länger und es reichen 4-8 Wochen (je nach Haltung, Wetter, Nutzung und Dicke des nachwachsenden Fells) bis zur nächsten Schur.
Je nach Temperatur ist es nach dem Scheren natürlich äußerst wichtig, das Pferd sofort entsprechend dick einzudecken. Daher kann es sinnvoll sein dein Pferd an einem möglichst warmen Tag zu scheren, dann ist die Gefahr, dass sich dein Pferd gleich unterkühlt deutlich geringer.
Pferd scheren Frühjahr
- Auch im Frühjahr solltest du immer auf eine genügend warme Decke für dein geschorenes Pferd achten, denn häufig ist es auch hier noch sehr kalt. Außerdem sollte dein Pferd das letzte Mal spätestens Anfang Februar geschoren werden, damit es sich dann selbständig auf das Sommerfell einstellen kann.
Pferd scheren Sommer
- Bei älteren oder kranken Pferden, die im Frühjahr nicht ihr komplettes Winterfell verlieren und auf Sommerfell umstellen, kann es Sinn machen, diese auch im Sommer zu scheren.
Das Pferd scheren: Muster, Vorlagen und Schnitte
Für die Auswahl des richtigen Musters bzw. Schnittes sind folgende Fragestellungen zu beantworten:
- Wie sehr belaste ich mein Pferd während der kalten Jahreszeit?
- In welcher Haltungsform steht mein Pferd? Steht es ggf. auch viel draußen?
- Bekommt mein Pferd von Natur aus sehr viel Fell?
Ein Sportreiter, der sein Pferd auch im Winter stark beansprucht, sollte meist mehr Fell entfernen als der Freizeitreiter, bei dem das Pferd meist nur am Hals, dem Bauch und der Hinterhand viel schwitzt. Wird hier nur an den entsprechenden Stellen geschoren kann das übrige Fell seinen Schutzmechanismus weiter ausführen.
Durch die unterschiedlichen Schermuster und Schnitte kann die Schur an dein Pferd und seine individuellen Anforderungen, den Einsatz und die Haltungsform angepasst werden.
Pferd scheren: Rallystreifen / Trace Schur
Einen Rallystreifen (auch Streifenschnitt oder Trace Schur/schmaler Streifenschnitt) nennt man einen ausgeschorenen „Streifen“, welcher von der Halsunterseite den Bauch entlang bis zu den Hinterbeinen reicht. Damit kann dein Pferd deutlich besser abschwitzen und schneller trocknen und ist trotzdem auch an kälteren Tagen (z.B. wenn es auf der Weide steht) gut geschützt.
Er eignet sich vor allem für dickfelligere Pferde (z.B. Robustpferde), die schneller ins Schwitzen kommen. Eine Decke ist hier, insbesondere bei nicht ganz so kalten Witterungen, nicht notwendig. So kannst du dein Pferd scheren ohne eindecken zu müssen. Auch beim Reiten ist kein zusätzlicher Schutz. Auch fürs Pferd scheren Offenstall bzw. für die Offenstallhaltung ist diese Schurvariante eine gute Möglichkeit.
Durch die unterschiedlichen Schermuster und Schnitte kann die Schur an dein Pferd und seine individuellen Anforderungen, den Einsatz und die Haltungsform angepasst werden.
Pferd scheren: Chaser Schur
Der Chaser Schnitt ist dem Streifenschnitt sehr ähnlich. Der Unterschied besteht darin, dass bei der Chaser Schur das Gesicht des Pferdes mit geschoren wird und der geschorene Streifen etwas breiter ist als beim Rallystreifen.
Pferd scheren: Bib Schur
Bei dieser Schurart wird nur wenig Fell entfernt: Lediglich ein Teil der Brust und die Vorderseite des Pferdehalses werden geschoren. Manchmal wird zusätzlich das Fell bis zur Gurtlage weg genommen.
Mit dieser Methode wird dem Pferd bei der Winterarbeit das Abschwitzen erleichtert. Dennoch hat es noch genug Fell, damit es auch längere Zeiten bei kalten Temperaturen draußen stehen kann (mit Decke versteht sich). Damit ist diese Schervariante auch sehr gut fürs Pferd scheren im Offenstall.
Pferd scheren: Irische Schur / Irish Clip
Hier wird das Fell an der Unterseite des Halses, der kompletten Brust, dem Ellbogenbereich und dem Bauch geschoren. Das sind die Stellen, wo ein Pferd am meisten schwitzt. Der restliche Körper kann dann weiterhin durch das Fell geschützt und gewärmt werden und das Pferd kann nach der Arbeit trotzdem gut trocknen. Auch einem ausgedehnten Koppelgang bei kalten Wetterverhältnissen steht somit nichts im Wege (eingedeckt natürlich).
Pferd scheren: Deckenschnitt
Beim Deckenschnitt wird nur so viel Fell weggenommen, dass das Pferd ohne starkes Schwitzen gearbeitet werden kann. D.h. an Kopf, Beinen und vom Widerrist bis zur Kruppe bleibt das Fell lang, unter der Sattellage wird jeweils seitlich ein Streifen geschoren. Am Hals und am Bauch erleichtert die Schur außerdem das Abschwitzen des Pferdes.
Mit dem Deckenschnitt kann das Fell dein Pferd weiterhin an den empfindlichen Stellen, wie z.B. im Lendenbereich schützen und wärmen – so als ob dein Pferd eine Decke aufliegen hätte. Diese Schurart ist sehr sinnvoll bei rückenempfindlichen Pferden und eignet sich grundsätzlich sowohl für Freizeit-, als auch für Sportpferde.
Pferd scheren: Jagdschnitt
Wie der Name schon sagt werden so die Jagdpferde, die im Herbst die großen Jagden gehen, geschoren. Beim Hunter- oder Jagdschnitt bleibt nur die Sattellage, der Kopf und die Beine ungeschoren. Für Pferde, die mittelmäßig bis schwere Arbeit verrichten müssen und die bei kalten Temperaturen nicht sehr lange draußen stehen, ist diese Schermethode geeignet. Sie müssen jedoch nach der Schur unbedingt warm eingedeckt werden, da lediglich noch das Fell an der empfindlichen Sattellage, am Kopf und an den Beinen schützen kann.
Pferd scheren: Komplettschur / Vollschur
Für Pferde, die im Winter weiter hart arbeiten, kann diese Schurmethode sinnvoll sein. Hierbei ist jedoch besonders wichtig, dass immer eine ausreichend warme Decke oder auch eine Abschwitzdecke beim Warm- und Trockenreiten das Pferd vor Kälte schützt, da man ihm mit der Vollschur seinen ganzen natürlichen Schutz vor der Kälte durch die Schur nimmt.
Schablone Pferd scheren & Motive: Sterne scheren oder doch ein Herz scheren?
Ein hübsches Schermuster bzw. ein süßes Motiv auf der Kruppe seines Pferdes ist mittlerweile ein unübersehbarer Trend geworden. Hierfür verwendet man meist Schablonen, die beim Scheren einfach aufgelegt werden, so dass man dann drum herum schert. Eine kleine Schermaschine (z.B. für Hunde oder gar Kleintiere) kann hier weitere Unterstützung leisten um die Details besser herauszuarbeiten.
Schablonen kannst du z.B. von Kerbl und anderen Anbietern kaufen. Wenn du jedoch ein wenig kreativ und bastlerisch nicht komplett unbegabt bist, kannst du auch einfach selbst welche ausschneiden (bitte einen möglichst dicken Karton hierfür verwenden).
Oder aber du kannst dir hier unsere Vorlagen für Sterne & Herzchen downloaden, ausdrucken, auf einen Karton kleben und ausschneiden J Anschließend lassen sich Sterne scheren oder auch ein Herz oder andere, super knuffige Motive…
So geht Pferd scheren – Anleitung für die beste Schur
Die Grundregeln...
- Das Fell muss vorher trocken und sauber sein, sonst werden die Scherblätter stumpf
- Immer gegen den Strich
- Zuerst Pferdekörper, dann den Kopf und die Gliedmaßen
- Auf bereits geschorene Bereiche eine Abschwitzdecke legen
- Eine Kreide kann im Voraus helfen, den Schnitt auf dem Pferd anzuzeichnen
- Das Schermesser muss beim Scheren flach aufliegen
- Die Schermaschine regel- und gleichmäßig ölen (ca. alle 10-30 Minuten)
- Zwischendurch immer wieder die Haare mit einem Pinsel oder einer Zahnbürste aus den Scherblättern entfernen
- Wenn die Schermaschine mal heiß wird, dann immer wieder auskühlen lassen
- An einem ruhigen, windgeschützten Platz scheren (nicht in der Box)
- Pferd beidseitig anbinden
- Ggf. mit Helfer
- Fell im Müll entsorgen
Bevor es losgeht
Suche dir einen ruhigen, windgeschützten Platz mit rutschfestem Boden, wo du dein Pferd auf beiden Seiten anbinden kannst. Dein Pferd sollte sich dort wohl fühlen, sauber geputzt und entspannt sein. Es ist wichtig, dass es ausgeglichen ist (ansonsten ggf. 1-2 Stunden vorher noch einmal laufen lassen oder longieren => danach muss das Fell jedoch erst wieder abtrocknen können und sauber gemacht werden). Falls du deinen Schnitt mit einer Kreide anzeichnen möchtest, solltest du das bereits machen, bevor du anfängst zu scheren.
Die Schermaschine macht mindestens ein leises Summen, manche sogar ein lautes Motorengeräusch. Gewöhne dein Pferd daher langsam daran. Am besten, du machst es bereits ein paar Tage vorher (ggf. im Rahmen der Bodenarbeit) damit vertraut. Eine weitere Person kann dabei unterstützen und sehr hilfreich sein. Gibt es dennoch Probleme, kann ein wenig Musik helfen.
Sedieren kann natürlich bei besonders schwierigen Pferden eine Möglichkeit sein, diese zur Schur ruhig zu stellen. Unserer Ansicht nach sollte dieses Mittel jedoch nur aus medizinisch notwendigen Gründen angewandt werden. Jeder Pferdehalter sollte sich vor dem Scheren genügend Zeit zur Gewöhnung an die Schermaschine nehmen. Das unterstützt auch die allgemeine Gelassenheit des Pferdes.
Die Schur
- Mit unempfindlichen Körperstellen beginnen, z.B. Kruppe oder Hals (bei sedierten Pferden bitte gegenteilig an den empfindlichen Regionen zuerst scheren)
- In langen, gleichmäßigen Zügen von hinten nach vorne scheren
- Die Bahnen sollten sich dabei (für ein gleichmäßiges Schermuster) leicht (ca. 1-2 Zentimeter) überlappen
- Flacher Winkel zwischen Schermaschine und Pferdekörper (ca. 30 Grad)
Tipps
- Ggf. das Vorderbei nach vorne ziehen (lassen), um die Haut in der Ellenbogenfalte glatt zu ziehen und so besser zu scheren
- Ebenfalls die Haut an Hals und Knie straffen, bevor man dort schert
- Für Kopf und Beine eignen sich eventuell kleinere Maschinen (z.B. eine Hundeschermaschine)
So schert man den Kopf
In den meisten Fällen ist es unnötig den Kopf deines Pferdes zu scheren, da die Pferde hier i.d.R. kaum schwitzen. Für das gute Bild reicht es meist die langen Haare am Unterkiefer zu stutzen. Möchte man es dennoch machen, beginnt man mit den Backenknochen und geht weiter über die Stirn-Nasenlinie nach unten. Beim Scheren über den Augen sollte je eine Hand über die Augen gelegt werden, damit keine Haare hinein fallen. Die Ohren kann man bei der Schur leicht zusammendrücken und dann von unten nach oben entlang fahren. Während der Kopfschur kann der Schopf entweder mit einem Gummi zusammengebunden oder hinter die Ohren geklemmt werden.
Das „Clipping“ bzw. Ausschneiden/-scheren der Pferdeohren innen ist ebenso wie das Entfernen der Tasthaare tierschutzwidrig und somit verboten.
Das Kabel sichern
Das herumliegende Kabel ist eines der größten Gefahren beim Scheren. Deshalb ist es erstens ratsam, eine Schermaschine mit Akku zu verwenden – dann gibt es dieses Problem nämlich nicht. Falls jedoch keine Akku-Schermaschine verfügbar ist oder aus einem bestimmten Grund abgelehnt wird, sollte das Kabel während der Schur z.B. mit einem großen Karabiner am Gürtel befestigt und dann über den Arm gelegt werden. Kann man das Kabel zusätzlich nach oben legen, so verringert sich das Risiko erneut.
Nach dem Scheren
Ist dein Pferd fertig geschoren, so sollte es sorgfältig abgebürstet und die restlichen losen Haare entfernt werden. Ein Eindecken ist jetzt natürlich Pflicht (außer beim Rallystreifen und warmen Temperaturen – s.u.). Die Schermaschine muss ebenfalls gründlich gereinigt und geölt werden. Je nach Verschleiß macht es vielleicht sogar Sinn, die Scherblätter auszutauschen und ggf. nachzuschärfen.
Was kostet die Pferdeschur?
Fängst du schon im Spätsommer an dein Pferd nachts und an kälteren Tagen mit einer leichten Decke einzudecken, so schiebt es nicht so viel Winterfell. Besonders bei empfindlicheren Pferden kann das durchaus sinnvoll sein und funktioniert i.d.R. gut.
Robustrassen werden jedoch trotzdem sehr viel Fell produzieren, da die Entwicklung des Winterfells hier vorwiegend vom Lichteinfall, nicht von der Temperatur abhängt.
Die richtige Auswahl der Schermaschine spart dir viel Zeit und Nerven
Hier solltest du dir zunächst überlegen, ob du eine Akku- oder Strombetriebene Maschine zulegen möchtest. Bei der Akkubetriebenen geht dir das Kabel – die größte Gefahrenquelle beim Scheren – nicht im Weg um. Außerdem machen batteriebetriebene Maschinen oft leisere Geräusche. Nachteil ist jedoch, dass diese oft nicht so leistungsstark sind wie die strombetriebenen.
Du solltest immer auf scharfe Messer achten. I.d.R. müssen diese etwa nach drei Komplettschuren ausgetauscht werden. Ersatzmesser sollte man daher am besten gleich beim Erwerb der Maschine mitkaufen.
Auch das regelmäßige saubermachen (hier kann z.B. eine Zahnbürste verwendet werden) und ölen ist äußerst wichtig um eine effiziente und effektive Schur durchführen zu können.
Eine Scherbreite von 78 bis 80 Millimeter ist Standard, für die Haarlänge sind es 3 bis 4 Millimeter.
Die Preise variieren zwischen 60,- und ca. 400,- Euro. Wie bereits erwähnt sollte hier jedoch auf wirklich gute Qualität Wert gelegt werden.
Ich reite, seitdem ich 6 Jahre alt bin. Mit meiner Trainer B Lizenz „Reiten“ und meiner Ergänzungsqualifikation „Sitz- und Gleichgewichtsschulung“ konnte ich schon vielen Reiter-Pferd-Paaren zu mehr Harmonie und „richtigem Reiten“ verhelfen. Meine Passion liegt in der Vielseitigkeit/Cross Country. Ich habe zwei eigene Pferde: „Bell“ (*2016) und „Grazi“ (*1994), zwei Kinder: „Fabius“ (*2017) und „Joshua“ (*2021), bin glücklich verheiratet und lebe in Straßlach, bei München.
Mein Autoren-Profil: Johanna Hartung