Englisch- oder Westernsattel?
Kurz zusammengefasst: Mit einem englischen Sattel ist man flexibler, ein Westernsattel ist komfortabler.
Englisch-Sattel | Vorteile:
| Nachteile:
| Besonders geeignet für:
| Sonstiges:
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Westernsattel | Vorteile:
| Nachteile:
| Besonders geeignet für:
| Sonstiges:
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Für das Pferd ist es zunächst mal egal, ob es einen Englisch- oder Westernsattel trägt, solange der Sattel dem Pferderücken angepasst ist und keine Druckstellen verursacht. Dennoch sollte ggf. überdacht werden, ob ein Westernsattel für das jeweilige Pferd mit Reiter nicht zu schwer wird.
Spring-, Dressur- oder Vielseitigkeitssattel?
Kurz zusammengefasst: Ein Springsattel macht nur dann Sinn, wenn man vorwiegend springt oder ins Gelände geht. Ein Dressursattel nur dann, wenn man nur niedrige Hindernisse nimmt und kaum oder wenn dann nur in langsamen Tempo ausreitet. Ein Vielseitigkeitssattel eignet sich für jeden, der flexibel bleiben und sein Pferd in einer Disziplin maximal bis zur Klasse A auf Turnieren vorstellen möchte.
Springsattel | Vorteile:
| Nachteile:
| Besonders geeignet für:
| Sonstiges:
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Dressursattel | Vorteile:
| Nachteile:
| Besonders geeignet für:
| Sonstiges:
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Vielseitigkeitssattel | Vorteile:
| Nachteile:
| Besonders geeignet für:
| Sonstiges:
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Solange ein Pferd in der jeweiligen Disziplin genügend Bewegungsfreiheit mit dem entsprechenden Sattel hat, kann prinzipiell aus Tierschutz-Gesichtspunkten jede Sattelform verwendet werden. Damit der Reiter aber bestmöglich sitzen, die Balance halten und die richtigen Hilfen geben kann, ist die Auswahl des richtigen Sattels dennoch sehr wichtig. Denn das hat eine große Auswirkung darauf, ob das Pferd beim Reiten Schmerzen (z.B. durch unnötiges Ziehen am Zügel oder „in-den-Sattel-plumpsen“) hat.
Leder- oder Kunststoffsattel?
Kurz zusammengefasst: Mittlerweile gibt es sehr hochwertige Kunststoffsättel, die zum Teil große Vorteile mit sich bringen können und i.d.R. leichter sind. Ein Ledersattel ist jedoch meist robuster und wird von vielen Reitern bevorzugt.
Ledersattel | Vorteile:
| Nachteile:
| Besonders geeignet für:
| Sonstiges:
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Kunststoffsattel | Vorteile:
| Nachteile:
| Besonders geeignet für:
| Sonstiges:
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Aufgrund des leichteren Gewichts ist der Kunststoffsattel für Pferde, die nicht viel tragen dürfen oder sollten, angenehmer und rückenfreundlicher. Hauptsächlich kommt es aber eher auf die Passform des Sattels als auf das Material an.
Sattel mit oder ohne Baum?
Baumlose Sättel können eine große Bereicherung für Pferd und Reiter sein, wenn der Reiter sein Gewicht und seine Hilfengebung beherrscht und genau einzusetzen weiß.
Sattel mit Sattelbaum | Vorteile:
| Nachteile:
| Besonders geeignet für:
| Sonstiges:
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Sattel ohne Baum | Vorteile:
| Nachteile:
| Besonders geeignet für:
| Sonstiges:
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Es gibt zahlreiche Verfechter des baumlosen Sattels, welche v.a. seine rückenschonenden Eigenschaften für das Pferd hervorheben. Hierfür ist jedoch ein geübter Reiter eine Voraussetzung. Ein Anfänger sollte dem Pferd zuliebe auf einem Sattel mit Sattelbaum r
Auswahl des Sattels
Der Entscheidung beim Kauf eines Sattels sollte immer zusammen mit einem Fachmann erfolgen.
Die meisten Hersteller von Sätteln bieten zur Beratung und Anprobe am Pferd auch einen Sattlermeister oder Sattelfachmann an.
Ein schlecht sitzender Sattel ist wie zu große oder zu kleine Schuhe. Er ist nicht nur für Pferd und Reiter unbequem, sondern verursacht auch im Bereich der Sattelkammer am Widerrist und Pferderücken Druckstellen, verbunden mit Schmerzen für das Pferd.
Ein gut sitzender Sattel hingegen stellt die direkte Verbindung zwischen Pferd und Reiter her und leitet die Hilfen neben Zügel, Schenkel und Stimme optimal an das Pferd weiter.
Der Auswahlprozess
Nach Festlegung des Einsatzgebietes (u.a. Dressur, Springen, Vielseitigkeit oder Western) erfolgt die konkrete Auswahl des des Sattels. Neben dem Einsatzgebiet spielen der persönliche Geschmack des Reiters, die Optik und die passende Sitzform eine Rolle. Auch das Material und die Beschaffenheit des Leders sind relevant. Als Faustregel gilt bei einem Ledersattel: „je weicher das Leder, desto griffiger ist der Sattel“.
Die meisten Hersteller von Sätteln bieten ein Probesitzen auf Mustersätteln an, bei dem die ausreichende Sitzgröße und -härte, die optimale Position des Reiterbeines und die Bequemlichkeit des Reiters geprüft werden kann. Die Sitzgrößen werden in Zoll gemessen und sollten auf den Reiter individuell abgestimmt sein. Manche Hersteller/Sattlereien bieten auch sogenannte „Testsättel“ an, die vom Reiter über einen bestimmen Zeitraum ausprobiert werden können.
Hat man sich für einen Sattel entschieden, sollte durch den Fachmann die Größe des Sattels am Pferd bestimmt werden. Hierzu wird die Größe des Widerrists gemessen und es werden verschiedene Sattelbäume am Pferd ausprobiert um die Kammerweite zu ermitteln. Auch wird die richtige Lage der Sattelkissen ermittelt. Viele Hersteller, Händler und Sattlereibetriebe bedienen sich heute sogenannter Topographen, auf die die Messwerte des Pferderückens übertragen werden können um anschließend als maßstabgetreue Vorlage für die Auswahl bzw. Produktion des Sattels zu dienen.
Der fertige Sattel sollte anschließend ohne Satteldecke am Pferd auf Passform überprüft bzw. anschließend auch vom Reiter ausprobiert werden, bevor eine dauerhafte Verwendung erfolgt.
Ich reite, seitdem ich 6 Jahre alt bin. Mit meiner Trainer B Lizenz „Reiten“ und meiner Ergänzungsqualifikation „Sitz- und Gleichgewichtsschulung“ konnte ich schon vielen Reiter-Pferd-Paaren zu mehr Harmonie und „richtigem Reiten“ verhelfen. Meine Passion liegt in der Vielseitigkeit/Cross Country. Ich habe zwei eigene Pferde: „Bell“ (*2016) und „Grazi“ (*1994), zwei Kinder: „Fabius“ (*2017) und „Joshua“ (*2021), bin glücklich verheiratet und lebe in Straßlach, bei München.
Mein Autoren-Profil: Johanna Hartung