Die richtige Longierausrüstung

Longieren – Was ist das überhaupt?

Das Longieren eines Pferdes hat sicherlich jeder schon einmal gesehen. Im Prinzip wird darunter verstanden, das Pferd an der Longe in einer kreisförmigen Bahn laufen zu lassen. Während des Longierens steht der Longenführer in der Mitte des Longierzirkels.

Wozu eigentlich longieren?

Mit dem Longieren wird jedem Pferdehalter eine interessante Möglichkeit an die Hand gegeben, sein Tier fachgerecht und abwechslungsreich zu bewegen. Longieren ist übrigens auch als „Reiten mit Fernsteuerung“ bekannt. Und diese Bezeichnung kommt nicht von ungefähr. Denn aus einigen Metern Entfernung, die beim Longieren automatisch eingenommen wird, lässt sich das Pferd sehr viel besser beobachten und beurteilen.

Longieren muss gelernt sein

Wie das Reiten, so will auch das Longieren gelernt sein. Daher sollte man sich anfangs unbedingt korrigieren lassen und zudem mindestens einen Lehrgang besuchen. Ausschließlich theoretisches Wissen hilft hier nicht viel weiter. Beim Longieren zählt „learning by doing“ – aber eben nicht unbeobachtet, sondern mit erfahrenen Personen, die – wenn nötig – korrigieren können.

Die richtige Ausrüstung darf nicht fehlen

Wer erfolgreich mit seinem Pferd arbeiten möchte, der benötigt natürlich auch das richtige Material. Hier sollte auf keinen Fall am falschen Ende gespart werden, denn das kann schnell zu Frustration auf beiden Seiten führen. Zur benötigten bzw. sinnvollen Ausrüstung zählt unter anderem:

Was ist ein Kappzaum?

Beim Kappzaum handelt es sich um ein Hilfsmittel, das in der Pferdeausbildung – insbesondere bei der Ausbildung von jungen Tieren – zum Einsatz kommt. Im Prinzip lassen sich Kappzäume in zwei große Gruppen einteilen.

Leichte Kappzäume sind bestens für die Arbeit am langen Zügel und auch der Doppellonge geeignet. Aber auch beim Reiten und Longieren kommen die leichten Kappzäume zum Einsatz. Der Lederkappzaum Vienna und der französische Cavecon sind die beiden wichtigsten Vertreter dieser Gruppe.

Die schweren Kappzäume werden in der Regel zum Longieren an der einfachen Longe eingesetzt. Hier sind der Deutsche und der Wiener Kappzaum die beiden wichtigsten Vertreter der Gruppe.

Wo kommt der Kappzaum zum Einsatz?

Warum soll es ein Kappzaum sein?

Da mit dem Kappzaum eine gebisslose Zäumung möglich ist, gilt dieses Hilfsmittel als besonders schonend. Anders als beispielsweise die Trense, die auf das Pferdemaul einwirkt, wirkt der Kappzaum auf den Nasenrücken ein. Dadurch wird die komplette Haltung des Pferdekopfs korrigiert, was sich auch auf Hals und Wirbelsäule auswirkt. Mit einem Kappzaum ist es demnach möglich, das Tier auf höchstem Niveau gymnastizierend auszubilden, ohne dass dabei das Pferdemaul unnötig in Mitleidenschaft gezogen wird.

Was sollte bei der Auswahl beachtet werden?

Damit mit dem Kappzaum präzise gearbeitet werden kann, sollte beim Kauf unbedingt auf die richtige Passform geachtet werden. Sitzt der Kappzaum nicht richtig, dann kann dies das Pferd verunsichern oder gar verwirren. Außerdem ist ein gut sitzendes Modell wesentlich angenehmer für das Tier. Ferner empfiehlt es sich, auf eine gute Verarbeitung und das eingesetzte Material zu achten. Wer einen robusten Kappzaum wünscht, der sollte unbedingt zu einem Modell aus Leder greifen.

Was ist eine Longe beziehungsweise Doppellonge?

Bei einer Longe handelt es sich um eine „Leine“ mit einer Länge von circa 8 Metern. In der Regel besteht die Longe aus einem Nylon- oder Baumwollgurt, an dessen einen Ende eine Schlaufe mit Schnalle angebracht ist. Hier kann der Gurt am Zaumzeug fest gemacht werden. Am anderen Ende des Gurts befindet sich meist eine Handschlaufe. Bei der Doppellonge handelt es sich um das gleiche Material. Allerdings weist die Doppellonge eine Länge von etwa 16 – 20 Metern auf. Sie wird wie ein Zügel am Zaumzeug befestigt und regulär nur mit einem entsprechenden Longiergurt verwendet.

Worauf sollte beim Kauf geachtet werden?

Egal ob nun eine einfache Longe oder eine Doppellonge gekauft werden soll: Bei beiden Ausführungen gibt es einige Punkte, die beachtet werden sollten.

Die Arbeit mit der Doppellonge

Sie kann, von Profis verwendet, nochmal wesentlich gezielter und gymnastizierender eingesetzt werden als die einfache Longe. Aber wichtig: Wer sich für die Arbeit mit der Doppellonge interessiert, der sollte wirklich bereits das sichere Arbeiten mit der einfachen Longe und der Peitsche beherrschen. Denn nur dann ist ein sinnvolles Arbeiten mit der Doppellonge möglich.

Was ist ein Longiergurt?

Bei einem Longiergurt handelt es sich um einen Gurt, der entweder aus Leder oder Nylon gefertigt wurde. Der Longiergurt wird hinter dem Widerrist um den Rumpf des Pferdes angebracht und dient zum Befestigen der Hilfszügel. Um das Befestigen der Hilfszügel zu ermöglichen, sind am Longiergurt in diversen Höhen Metallringe angebracht. Der Longiergurt kann bei Bedarf (z.B. beim Anreiten eines jungen Pferdes) auch durch einen Sattel ersetzt werden.

Worauf sollte beim Kauf geachtet werden?

Wer beabsichtigt, einen Longiergurt zu kaufen, der sollte darauf achten, dass der Gurt ausreichend groß ist und vor allem genügend Ringe aufweist. Im Idealfall sollten die Ringe bis möglichst weit unten angebracht sein. Insbesondere auf dem Sektor der Nylongurte finden sich fast ausschließlich Gurte, die nur sehr weit oben Ringe aufweisen. Das hört sich erst einmal nicht weiter schlimm an, doch in diesem Fall wird das Pferd in eine falsche Aufrichtung gezwungen. Die Ausstattung von Longiergurten aus Leder ist in den meisten Fällen deutlich besser.
Dem Vorzug beim Kauf eines Longiergurts ist jenen Modellen zu geben, deren Bauchriemen austauschbar ist. Dieser Longiergurt passt sich perfekt unterschiedlich großen Pferden an.

Was gibt es sonst noch zu beachten?

Wie auch beim Sattel sollte beim Longiergurt auf eine bestmögliche Passform Wert gelegt werden. Weiterhin sollte der Gurt nicht den Widerrist (Dornfortsätze) einklemmen. Außerdem empfiehlt es sich darauf zu achten, dass die Schulterbewegung durch den Gurt nicht eingeschränkt wird.

Am besten empfehlen sich Longiergurte, die nach oben offen sind und bei denen die Seitenteile einzig mittels Metallbügel miteinander verknüpft sind. Dadurch ist eine perfekte Passform der Seitenteile an den Pferdekörper gegeben. Der Muskelaufbau des Tieres erfährt eine optimale Unterstützung.

Weist der Gurt keine Polsterung auf, dann sollte eine Satteldecke oder Schabracke untergelegt werden, um eventuellen Druckstellen vorzubeugen.

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