Ich kaufe mir ein Pferd: Kosten, Stallmiete, Versicherung & Co.

Viele Reiterinnen und Reiter träumen davon, ein eigenes Pferd zu besitzen. Neben der Freude und den Vorstellungen, die mit der Partnerschaft eines Pferdes verbunden sind, entstehen regelmäßige Kosten. Der Unterhalt eines Pferdes kann sogar sehr teuer werden. Daher ist es wichtig, diesen Aspekt im Voraus zu bedenken. In diesem Artikel werden alle grundlegenden monatlichen Ausgaben erklärt, die beim Besitz eines Pferdes anfallen, damit du gut vorbereitet bist, wenn du das Projekt „eigenes Pferd“ in Angriff nimmst.

Eigenes Pferd – Kosten die monatlich auf dich zukommen:

Fast jeder ist mit dem Spruch „Der Gaul frisst mir die Haare vom Kopf“ vertraut. Um sicherzustellen, dass dies nicht buchstäblich passiert und um eine bessere Vorstellung von den laufenden Kosten zu bekommen, möchten wir dir die wichtigsten Punkte im Folgenden auflisten.

  • Stellplatz Pferd Kosten: Die Höhe der Stallmiete hängt von den Bedürfnissen ab, die du für die Unterbringung deines Pferdes hast. Dies ist der wichtigste Posten in den monatlichen Ausgaben und sollte daher gut überlegt werden. Es ist wichtig, im Vorfeld Fragen zu klären, wie zum Beispiel:
    • Ist eine Reithalle notwendig?
    • Freizeitreiter oder Turnierreiter?
    • Muss mein Pferd gefüttert und auf die Weide gebracht werden?
    • Wird der Stall gemistet oder muss dieser von den Pferdebesitzern gesäubert werden?
    • Ist das Futter in der Stallmiete inbegriffen?

In der Regel kostet die Stallmiete zwischen 300 und 750 Euro pro Monat (nach oben gibt es allerdings wie immer kaum Grenzen).

  • Pferdefutter: Normalerweise sind Heu und Stroh im Preis für die Stallmiete enthalten. Die Kosten variieren je nach Art des Raufutters, das du wählst. Einige Pferdebesitzer kaufen auch Kräuter, Öle, Mineralfutter und andere Ergänzungen wie Mönchspfeffer. Einige dieser Zusatzfuttermittel sind empfehlenswert und können deinem Pferd unter Umständen gut tun – fallen aber auch ins Geld.
 
  • Versicherungskosten: Es besteht keine Verpflichtung, als Pferdebesitzer dein Pferd zu versichern, jedoch sollte darauf keinesfalls verzichtet werden. Die Pferdehaftpflicht ist im Grunde unumgänglich und stellt eine wichtige Absicherung dar, falls dein Pferd Schäden verursacht. Zudem ist eine OP-Versicherung sehr zu empfehlen, da Operationen bei Pferden sehr teuer werden und zu erheblichen finanziellen Belastungen führen können. Übrigens zählen hierzu auch Zahnarztkosten und damit verbundene Operationen. Pferde müssen bei komplizierten Zahnproblemen in der Regel sediert werden, um behandelt werden zu können. Die monatlichen Versicherungskosten hierfür liegen je nach Versicherungsumfang zwischen 35 und 90 Euro. 
 
  • Kosten für den Hufschmied: Fortlaufende Hufpflege ist entscheidend für die Gesundheit deines Pferdes. Die Kosten für einen guten Hufschmied fallen daher regelmäßig an und liegen je nach Aufwand zwischen 50 und 200 Euro.
 
  • Die Kosten für Reitunterricht: Es liegt ganz bei dir, ob und wie oft du Reitstunden nimmst. Es ist jedoch ratsam, ab und zu die Dienste eines erfahrenen Reitlehrers in Anspruch zu nehmen. Die Preise für eine Reitstunde beginnen meist bei ca. 30 Euro.
 
  • Kosten für tierärztliche Behandlungen: Regelmäßige Untersuchungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Pferdehaltung (Impfungen, Entwurmungen usw.). Als Pferdebesitzer hofft man natürlich darauf, dass das eigene Tier möglichst gesund bleibt. Wenn jedoch unerwartete gesundheitliche Probleme auftreten, können die Kosten erheblich in die Höhe schnellen. Wer keine Versicherung für Operationen oder Krankheiten für sein Pferd möchte, sollte zumindest genügend Geld zur Seite legen, um alle tierärztlichen Behandlungsmöglichkeiten in Anspruch nehmen zu können.

Welche einmaligen Kosten entstehen beim Kauf eines Pferdes?

Die Anschaffung eines eigenen Pferdes beinhaltet einige finanzielle Aspekte, die über den reinen Kaufpreis weit hinausgehen können. Anschaffungskosten, unterschiedliche Kosten für Pferdehaltung je nach Region und zusätzliche Ausgaben wie Sattel und Ausrüstung spielen eine große Rolle.
Diese Punkte solltest du bedenken:

Anschaffung Pferd – Kosten die berücksichtigt werden sollten:

Beim Kauf eines Pferdes müssen nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch mögliche Untersuchungen (Ankaufsuntersuchung “AKU”) berücksichtigt werden. Es gibt beispielsweise eine kleine und eine große AKU. Diese unterscheiden sich nicht nur in der Ausführung und den Bestandteilen, sondern auch erheblich im Preis. Die kleine AKU liegt zwischen 100-250 Euro, die große AKU zwischen 500-1500 Euro.

Gebraucht oder neu – Ausrüstung und Zubehör:

Neben dem Pferd selbst entstehen beim Kauf auch Kosten für Sattel, Zaumzeug und weitere Ausrüstung:

Transportkosten beim Pferdekauf

Wenn das Pferd nicht in der Nähe gekauft wird oder sogar im Ausland, fallen zusätzliche Transportkosten an, die berücksichtigt werden müssen. Kommt ein Pferd beispielsweise aus Irland und soll pferdegerecht nach Deutschland transportiert werden, liegen die Kosten bei ca. 1.000 – 1.500 Euro.

Wie kann man die monatlichen Kosten für ein Pferd sinnvoll planen und kontrollieren?

Als zukünftiger Pferdebesitzer sollte das Budget für deinen Vierbeiner gesichert sein. Das bedeutet, dass du dir gut überlegen solltest, wie viel Geld du zur Verfügung hast. Es sollte für die Anschaffungskosten, Einmalkosten und die laufenden Kosten ausreichen.

Tipps für die budgetgerechte Planung der monatlichen Pferdekosten

  1. Kalkuliere dein finanzielles Budget für den Kauf eines Pferdes sowie die einmaligen Ausgaben für die Ausrüstung. Veranschlage dabei mindestens 20% zusätzlich, um mögliche Fehler bei der Kalkulation oder unvorhergesehene Kosten abzudecken.
  2. Wie viel Geld steht dir pro Monat zur Verfügung, um die regelmäßigen Ausgaben zu decken? Berücksichtige dabei auch unbedingt deine persönlichen Ausgaben. Denke daran, dass du ein angenehmes Leben führen willst und es nicht ideal ist, wenn du wegen eines eigenen Pferdes auf Essenzielles verzichten musst oder sogar in finanzielle Schwierigkeiten gerätst. Wenn nach Abzug der monatlichen Ausgaben noch genug Geld übrig ist, spricht nichts gegen einen Pferdekauf.

Kontrolle und Optimierung der monatlichen Kosten

Um sicherzustellen, dass du den Überblick behältst, ist es ratsam, regelmäßig dein Budget zu überprüfen. Dabei ist es wichtig, alle neuen Kosten in die Budgetberechnung einzubeziehen und auch etwas für unvorhergesehene Kosten beiseite zu legen. Außerdem lohnt es sich, hin und wieder zu überlegen, welche Ausgaben wirklich unverzichtbar sind und was noch optimiert werden kann, um ein wenig Geld zu sparen.

Maßnahmen zur Reduzierung der monatlichen Pferdekosten

Es ist am sinnvollsten, dass du regelmäßig darüber nachdenkst, welche Kosten wirklich unvermeidbar sind und wo du noch Kürzungen vornehmen könntest. Möchtest du wirklich unbedingt eine dritte Schabracke in einer anderen Farbe haben? Oder könntest du vielleicht sogar etwas von den Sachen, die du nicht mehr brauchst, auf einer dafür vorgesehenen Verkaufsplattform wie z. B. BillyRider: gebrauchte Reit- & Pferdesachen kaufen & verkaufen verkaufen? Es gibt einige Möglichkeiten, den Geldbeutel eines Pferdebesitzers zu schonen. In Kürze wirst du hier mehr dazu erfahren.

Zusammenfassung

Viele Reiter und Reiterinnen verwirklichen ihren Lebenstraum, indem sie sich ein eigenes Pferd zulegen. Es ist zweifellos ein aufregendes Gefühl, ein eigenes Pferd zu besitzen. Die unvergesslichen Momente, die man zusammen erlebt, bleiben für immer in Erinnerung. Allerdings ist es wichtig, auch die finanzielle Seite genau zu betrachten. Die Anschaffungskosten sind nicht die einzigen Ausgaben, die auf einen zukommen. Es ist entscheidend, die laufenden Kosten und zusätzlichen finanziellen Belastungen im Auge zu behalten. Daher ist eine sorgfältige Kalkulation von größter Bedeutung. Wenn es deine finanzielle Situation erlaubt, spricht nichts gegen den Kauf eines Pferdes. Sollte das nicht der Fall sein, könnte eine Reitbeteiligung die bessere Option sein.

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