Für viele Kinder ist es ein großer Traum: Urlaub auf dem Reiterhof. Doch worauf müssen Eltern bei der Suche nach den richtigen Kinderreitferien achten?
Reiturlaub für Kinder: Alleine oder gemeinsam?
Die wichtigste Frage ist zunächst:
Schicke ich mein Kind alleine in den Reiturlaub, oder bin ich lieber mit dabei? Wer lieber einen gemeinsamen Familienurlaub verbringen möchte, mietet am besten eine Ferienwohnung auf einem Reiterhof oder in der Nähe eines Reitstalls. So hat ein Kind die Möglichkeit Reitstunden zu nehmen und es bleibt trotzdem noch genug Zeit für gemeinsame Familienaktivitäten. Für die meisten Kids ist eine Woche Reiterferien mit Gleichaltrigen – und ohne Eltern – jedoch spannender und erlebnisreicher. Viele Höfe bieten ein buntes Programm aus Reitunterricht, Spielen, Nachtwanderungen und gemeinsamen Ausflügen. Für die Kinder sind solche Reiterferien eine tolle Möglichkeit um neue Freunde zu finden. Außerdem ist es für einige das erste Mal, dass sie eine längere Zeit von zu Hause fort sind. Das stärkt nicht nur die Selbstständigkeit, sondern auch das Selbstbewusstsein.
Wie alt muss mein Kind für die Reiterferien sein?
Die meisten Höfe setzen für die Teilnahme an ihren Kinderreitferien ein Mindestalter voraus. Das liegt in der Regel bei acht bis zehn Jahren. Jüngere Kinder sind in den Reiterferien meist überfordert und leiden schnell an Heimweh.
Wie finde ich den richtigen Hof?
Die Auswahl an Höfen, die Kinderreitferien anbieten, ist enorm. Wie findet man da den richtigen? Sollte ein Kind schnell Heimweh bekommen, bietet sich ein Hof in der Nähe an. So ist man für den Fall der Fälle schnell vor Ort. Wer ganz auf die Übernachtung verzichten möchte, sollte sich einen Reiterhof mit Tagesprogramm suchen. Hier werden die Kids von den Eltern morgens gebracht und abends wieder abgeholt.
Bei der Wahl des richtigen Hofes sollte im Vordergrund stehen, was sich das Kind von den Reiterferien erhofft. Soll es richtig reiten lernen und durch qualifizierten Unterricht gefördert werden? Dann bieten sich professionelle Ausbildungsställe an, in denen in den Kinderreitferien viel Reitunterricht geboten wird. Geht es aber zu ernst zu, bleibt der Spaß schnell auf der Strecke. Am besten sind daher Höfe, die eine gute Mischung aus Unterricht und einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm bieten.
Die Qualität des Unterrichts zu bewerten, fällt vor allem Laien sehr schwer. Am besten man informiert sich vorher, wer den Reitunterricht gibt. Ist es ein qualifizierter Trainer mit Lizenz? Oder sind es Teenager mit wenig Erfahrung? Idealerweise schaut man im Vorfeld bei einer Reitstunde zu. Ist der Umgangston freundlich? Sind die Pferde brav?
Für ältere Kinder ist auch ein Aufenthalt im Ausland denkbar. So können sie ungezwungen eine neue Sprache lernen und bekommen Einblicke in fremde Kulturen.
Was braucht ein Kind für die Kinderreitferien?
Auf jeden Fall feste, knöchelhohe Schuhe mit Absatz. Auf eine Reithose kann für Anfänger zunächst verzichtet werden, meistens reicht da auch eine Leggings. Jeans sind hingegen nicht gut geeignet, da die Nähte beim Reiten schnell scheuern können. Auch wenn viele Höfe ein eigenes Kontingent an Reithelmen haben, sollte ein eigener gut passender Helm mitgebracht werden. Reithandschuhe sind zwar kein Muss, schützen die Kinderhände aber vor schmerzhaften Blasen.
Ich reite, seitdem ich 6 Jahre alt bin. Mit meiner Trainer B Lizenz „Reiten“ und meiner Ergänzungsqualifikation „Sitz- und Gleichgewichtsschulung“ konnte ich schon vielen Reiter-Pferd-Paaren zu mehr Harmonie und „richtigem Reiten“ verhelfen. Meine Passion liegt in der Vielseitigkeit/Cross Country. Ich habe zwei eigene Pferde: „Bell“ (*2016) und „Grazi“ (*1994), zwei Kinder: „Fabius“ (*2017) und „Joshua“ (*2021), bin glücklich verheiratet und lebe in Straßlach, bei München.
Mein Autoren-Profil: Johanna Hartung